
Mädchen* und junge Frauen* mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen
Die Fachstelle setzt sich gemeinsam mit den Mädchenhäusern und -einrichtungen dafür ein, dass die Mädchenhilfestrukturen auch für Mädchen* mit Behinderung barrierefrei zugänglich, inklusiv gestaltet und an ihren Rechten und Bedarfen ausgerichtet sind.
Teilhabe von Mädchen* mit Behinderung stärken
Mädchen* mit Behinderung sind eine vielfältige Zielgruppe, deren Bedarfe auf gesellschaftlicher und politischer Ebene oft unzureichend berücksichtigt werden. Sie bringen unterschiedliche Lebenslagen, Interessen und Fähigkeiten mit - und stoßen häufig auf Barrieren, die ihre Teilhabe einschränken. Oft erfahren sie dabei mehrfache Diskriminierung - sowohl aufgrund ihres Geschlechts als auch aufgrund ihrer Behinderung. Überbehütung, geschlechtsstereotypische Rollenbilder und ein geringes Zutrauen in die Fähigkeiten von Mädchen* mit Behinderung wirken zusätzlich als einschränkende Einflussfaktoren.
Gerade deshalb ist es entscheidend, ihre spezifischen Bedarfe sichtbar zu machen und sie darin zu unterstützen, ihren Weg selbstbestimmt zu gehen.
Über zehn Jahre nach Inkrafttreten der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) haben wir gemeinsam mit dem Netzwerkbüro Frauen und Mädchen mit Behinderung/ chronischer Erkrankung NRW ein Diskussionspapier veröffentlicht, in dem wir den Stand der Umsetzung in Deutschland aus der Perspektive von Mädchen* mit Behinderung beleuchtet haben. Darin machen wir deutlich, wo Fortschritte erzielt wurden - und wo weiterhin Lücken bestehen.
Hier geht's zum Diskussionspapier "Unsere Rechte - unsere Zukunft".
Mit der Reform des SGB VIII wurden 2021 die bislang getrennten Finanzierungssysteme von Jugendhilfe und Eingliederungshilfe zusammengeführt. Damit eröffnen sich neue Möglichkeiten, die Angebote der Jugendhilfe inklusiv weiterzuentwickeln. Die Fachstelle begleitet diesen Prozess durch Fachaustausch und Informationsveranstaltungen.
Darüber hinaus initiieren wir eigene Schwerpunkte: So haben wir 2024 gemeinsam mit dem Netzwerkbüro Frauen und Mädchen mit Behinderung/ chronischer Erkrankung NRW einen Fachtag zur Berufsorientierung von Mädchen* mit Behinderung durchgeführt - mit dem Ziel, Chancen, Barrieren und Empowerment-Strategien für den Übergang von der Schule in Ausbildung und Beruf sichtbar zu machen.
Die Fachstelle setzt sich dafür ein, dass Mädchen* und junge Frauen* mit Behinderung in der Jugendhilfe selbstverständlich mitgedacht werden und in ihrer Selbstbestimmung gestärkt werden. Denn die Verwirklichung der Rechte von Mädchen* und jungen Frauen* mit Behinderung ist ein zentraler Maßstab für eine inklusive Gesellschaft.