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Drei Mädchen sitzen gemeinsam auf dem Boden. Sie basteln ein Plakat, auf dem steht: Girls just wanna have FUNdamental rights.

Selbstbestimmungsrecht als zentrales Recht

Selbstbestimmung bedeutet für Mädchen* und junge Frauen*, über ihren Körper, ihre Sexualität, ihre Zukunft und ihr Leben frei entscheiden zu können – ohne Gewalt, Sexismus, Rassismus und Einschränkungen.

Die LAG Autonome Mädchenhäuser/ feministische Mädchenarbeit NRW hat die Rechte von Mädchen* schon vor vielen Jahren als klare Forderungen an Politik und Gesellschaft formuliert. Heute sind sie aktueller denn je. Die Fachstelle macht diese Rechte sichtbar und bestärkt Mädchen* und junge Frauen* darin, diese selbstbewusst einzufordern sowie ihre Anliegen in gesellschaftliche und politische Debatten einzubringen, um Veränderungen zu bewirken.

Mädchen*rechte

  • Mädchen* haben das Recht auf unvoreingenommene Unterstützung und Akzeptanz ihrer individuellen, sozialen und kulturellen Identitäten.
     
  • Mädchen* haben das Recht auf Anerkennung ihrer Fähigkeiten und Berücksichtigung ihrer Interessen. Mädchen* sind eigenständige Persönlichkeiten.
     
  • Mädchen* haben das Recht auf einen uneingeschränkten Zugang zu Bildung und zu politischer wie gesellschaftlicher Partizipation - unabhängig ihrer Herkunft.
     
  • Mädchen* haben das Recht auf ein Leben frei von Gewalt und Diskriminierung.
     
  • Mädchen* haben das Recht, zu entscheiden, wie sie leben wollen.
     
  • Mädchen* haben das Recht auf Liebe, Respekt und Freiheit.
     
  • Mädchen* haben das Recht auf eigene Räume, um sich zu entdecken und auszuprobieren.
     
  • Mädchen* haben das Recht auf geschützte Räume, in denen sie über erlebte Gewalt, Abwertung und Diskriminierung sprechen können. Sie haben das Recht auf parteiliche Hilfe und Unterstützung.

Zu sehen ist die Handfläche einer Frau, die sie Richtung Kamera streckt. Auf die Handfläche hat sie das Wort "Stop" geschrieben.

Mädchen* haben das Recht auf ein Leben ohne Gewalt und Sexismus

Mädchen* und junge Frauen* erleben nach wie vor vielfältige Formen von Gewalt und Sexismus - von sexualisierten Übergriffen bis zu abwertenden Kommentaren im Alltag. Catcalling, also das ungewollte Ansprechen oder Belästigen im öffentlichen Raum, ist für viele Mädchen* und junge Frauen* eine alltägliche Erfahrung. Solche Grenzverletzungen schränken ihre Bewegungsfreiheit und ihr Sicherheitsgefühl ein und sind ein klarer Angriff auf ihre Selbstbestimmung.

Das Ausmaß sexualisierter Gewalt bleibt oft im Verborgenen. Viele Betroffene schweigen, aus Angst, ihnen würde nicht geglaubt oder weil sie fälschlicherweise die Schuld bei sich selbst suchen.

Bewegungen wie #MeToo haben sichtbar gemacht, dass dies kein Einzelfall ist, sondern ein gesellschaftliches Muster. Dunkelfeldstudien in verschiedenen Bundesländern bestätige, dass Mädchen* und Frauen* ihre Erlebnisse häufig isoliert verarbeiten und nicht zur Anzeige bringen.

Präventionsangebote sind deshalb entscheidend: Sie bestärken Mädchen* und junge Frauen* darin, Grenzverletzungen ernst zu nehmen und Unterstützung einzufordern. Wichtig ist, dass Mädchen* ihre Rechte auf sexuelle Selbstbestimmung kennen und wissen: Nein heißt Nein - und das ist gesetzlich verankert.

Zunehmend sehen wir uns vermehrt mit antifeministischen Realitäten konfrontiert, die die Rechte von Mädchen* und jungen Frauen* in Frage stellen und ihre Selbstbestimmung einschränken wollen - sei es durch Diskurse, die sexualisierte Gewalt relativieren, das Infragestellen feministischer Errungenschaften oder Angriffe auf Gleichstellungsarbeit. Dies macht deutlich, wie wichtig es ist, Mädchen* zu stärken und ihnen Räume zu eröffnen, in denen sie solidarische Unterstützung, Aufklärung und Empowerment erfahren können.

Die Fachstelle bringt diese Themen in fachpolitische Diskurse ein, organisiert Fachaustausch und stärkt die Praxis. Gemeinsam setzen wir uns dafür ein, dass Mädchen* und junge Frauen* frei von Gewalt und Sexismus aufwachsen und selbstbestimmt ihre Zukunft gestalten können.